‘‘Das uralte Fest der Dionysien wurde einst von unseren Ahnen in aller Schlichtheit, aber voller Fröhlichkeit begangen. Voraus trug man einen Krug Wein und Rebenzweige; dann führte jemand einen Bock, und ein anderer folgte mit einem Korb voll Feigen, zuletzt kam der Phallos. Aber jetzt ist dies alles vergessen und verschwunden. Jetzt ziehen im Festzug goldene Gefässe, kostbare Gewänder, Gespanne und Masken an dir vorbei. Was der Reichtum an notwendigen und nützlichen Dingen besass, wurde auf diese Weise alles von unnützen Überflüssigkeiten verdrängt...

Sokrates und Diogenes hätten gewiss gesagt:

»Was für unermessliche Armseligkeiten!»‘‘

 

Plutarch – Moralia Dieterich‘sche Verlagsbuchhandlung 1942 p.125